Ein Bienenschwarm im Baum / Teil 1
Das Wetter ist ja zum schwärmen dachte sich das Bienenvolk und tat ebendies.
Hier eine kleine Chronologie des Tages:
ca 14 Uhr war mächtiges Getöse hinter der Hecke zu hören. Da braucht man nicht lange suchen. Ein Bienenvolk begann sich im alten Apfelbaum zu sammeln. 45 Minuten später haben sie sich beruhigt und hängen in dieser Traube im Baum.
Warum schwärmt ein Volk?
Entweder es hat zu wenig Platz in der Beute (=Bienenstock) oder das Volk beschließt aus anderen Gründen, dass es Zeit ist für die Königin zu gehen und zieht schon eine neue Königin nach (dazu kommt bestimmt in Zukunft ein weiterer Beitrag). Die Königin zieht dann mit der Hälfte des Gefolges von Dannen. Zunächst wird ein geeigneter Sammelplatz gesucht, in diesem Falle der Apfelbaum.
Hier sammelt es sich zunächsst in dieser Traube, bis der 'Spähtrupp' einen geeigneten neuen Unterschlupf gefunden hat, zu dem das Volk dann später weiterzieht.
Hierzu die Anmerkung: Für so einen Schwarm ist es relativ schwierig so eine 'Höhle' zu finden. Bei den immer noch kalten Nächten wird ein der Schwarm so offen meist nicht überleben. Wenn Ihr also einen Schwarm irgendwo hängen seht, informiert bitte einen Imker in der Nähe. Dieser wird ihn dann selbst 'einfangen' oder er weiß jemand im Kollegenkreis, der das macht. Bitte habt andererseits Verständnis dass der Imker sich nicht selbst in Gefahr bringt und z.B. versucht in ein paar Metern Höhe an einem frei tragenden Ast einen Schwarm einzusammeln. In diesem Beispiel hier ist es natürlich optimal.
In so einer Traube ist irgendwo in der Mitte die Königin. Sie wird vom Volk beschützt und warm gehalten oder gekühlt, je nachdem welche Aussentemperatur vorherrscht. Was macht der Imker nun in dieser Phase?
Er bringt zunächst seine Ausrüstung zum Schwarmplatz. Für mich hieß das: eine Beute bestückt mit Waben (in diesem Falle sogar zwei, weil es Anfangs so aussah als bilden sich 2 Trauben), einen großen Karton, Wasserspritzflasche, Bienenkehrbesen.
Ca 15:50 Uhr :
Der Scharm wird gut mit Wasser eingesprüht. Wenn Bienen nass sind fliegen sie nicht so wild bzw können aufgrund des Eigengewichts nicht mehr fliegen. (Man kann z.B. immer beobachten dass ein Volk vor ainem aufziehenden Regen zurück in den Stock kommt. Während des Regens ist kein starker Flugverkehr).
Ca 16:00 Uhr: der Kehrbesen ist griffbereit....
... und der Karton steht direkt unter der Traube (eine Idealsituation).
Mit einem kräftigen Schütteln am Ast fällt ein Großteil der Schwarmtraube in den Karton. Mit dem Kehrbesen wird dann nachgeholfen. Ein Absperrgitter ist die erste Maßnahme. Durch das Gitter kommen die Bienen, aber aufgrund ihres Körperbaus nicht die Königin. Viele Bienen 'sind noch überrascht' und steuern wieder den Ast an.
Das Volk soll sich dann erst einmal wieder etwas beruhigen.
16:15 Uhr
Die 'Bienenmasse' aus dem Karton wird in die Beute umgefüllt.
16:19 Uhr
Erneut sammeln sich Bienen am Baumast. Auch diese Bienen werden nochmals abgeschüttelt und abgekehrt.
Fortsetzung erfolgt im Teil 2